Liebe Nike, wie immer ein ganz grandiosen Texte, für den es an dieser Stelle von mir ganz viel Liebe gibt!!! <3
Ich denke, es ist grundsätzlich ein Problem unserer Generation, auch außerhalb feministischer Emanzipationsbestrebungen, dass wir theoretisch alles haben können und genau aus diesem Grund den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. "Höher, schneller, weiter" dieses Credo hat man von Kleinauf vermittelt und wir glauben irgendwie alle doch noch immer daran, dass wir tatsächlich auch alles schaffen müssen. Wenn wir wirklich ehrlich sind, wissen wir, dass Perfektion einfach nie klappen kann. Nur werden wir permanent von so vielen tollen wunderbaren Eindrücken aus anderen Leben bombardiert, dass wir an all das nur zu gerne glauben wollen. Dass die schöne Fassade hinter Instagram, Facebook, Frauenmagazinen und Co. oft eine ganz andere ist, das verdrängen wir und werden uns ihrer maximal bewusst, wenn es um die eigenen Fehler geht.
Ich denke auch dass wir alle wirklich dringend lernen müssen, die Dinge und das Leben im Allgemeinen lockerer zu nehmen. Arbeit ist nicht alles, und egal, wie leidenschaftlich wir ihr nachgehen, wenn am Ende nicht einmal mehr die zeit für einen Kaffee alleine oder mit den liebsten Menschen bleibt, dann stimmt etwas ganz und gar nicht. Gleichzeitig ist wahrscheinlich auch noch keine Bilderbuch-Mom vom Himmel gefallen und ich persönlich finde es schlimm, dass an Frauen noch immer ein solcher Anspruch gestellt wird. Es braucht mehr solche Frauen, wie dich oder auch Teresa Bücker – um nur zwei Beispiele zu nennen – die klar dazu stehen, dass das Leben manchmal ein ziemlicher Balanceakt sein kann und längst noch keine Welt untergeht, nur weil das Kind mal nicht 24/7 dauerbetütelt wird. Deswegen ist die Liebe zu dem Knirps nämlich längst nicht kleiner, als bei scheinbar perfekten Helikoptermüttern.
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Von: Laura
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